Selva Capuzza, Gardasee
Selva Capuzza ist ein kleines, zu einem beträchtlichen Teil ökologisch ausgerichtetes Weingut am lombardischen Ufer des Gardasees in San Martino della Battaglia. Es umfasst rund dreißig Hektar Weinanbaufläche, welche seit 2010 gänzlich ohne Herbizide bewirtschaftet werden.
Selva Capuzza setzt sich aus dem altrömischen Begriff „wilde Gegend“ (= Selva, denn so nannte man die Gegend im römischen Reich) und den kapuzenartigen hügeligen Weinbergen (=Capuzza) zusammen.
Luca Formentini, ein traditionsreicher junger Winzer, leitet den Betrieb bereits in vierter Generation und legt großen Wert auf Typizität, Sortencharakter und italienische Originalität seiner Weine. Sein Weingut ist das einzige, das Weine aus drei verschiedenen Ursprungsgebieten (gekennzeichnet durch die italienische Ursprungsbezeichnung DOC) anbietet, und zwar Lugana, San Martino della Battaglia sowie Garda Classico. In den Weinbergen werden sechs verschiedene Rebsorten kultiviert. Die vier Rotweinsorten Barbera, Groppello, Marzemino und Sangiovese und die zwei Weißweinsorten Tuchi und Turbiana (Trebbiano). Das äußerst milde und konstante Klima des nahen Sees, die Hügel von San Martino della Battaglia und die schweren Lehmböden über Gletscherschutt des Weinbaugebietes Lugana lassen die heimische Weißweinsorte Trebbiano (in Lugana Turbiana genannt) besonders gut reifen. Die Weißweinsorte Tuchi trägt ihren kurzen Namen nicht grundlos. Ihre Rebsorte Tocai, die in den meisten Regionen unter dem Namen Friulano bekannt ist, musste in der Lombardei lange Zeit ohne Namen auskommen, da man diesen in typisch italienischer Manier schlichtweg vergessen hatte. Erst später wurde die Tocai Traube - deren Flasche auf dem Rücken noch immer ein großes Fragezeichen trägt, da es sich so gesehen um einen Wein von einer Traube ohne Namen handelt - in Tuchi (der Spitzname von Tocai) umbenannt.
Die Weinberge, der Weinkeller, die Ferienwohnungen im Landhotel San Donino und vor allen Dingen das 1983 eröffnete Restaurant Cascina Capuzza befinden sich auf einer historischen Stätte, die Besucher sofort in ihren mittelalterlichen Bann zieht. In dem urigen Gebäude aus dem 14. Jahrhundert werden Selva Capuzza-Weine zu traditionellen Gerichten aus der Gegend serviert.
Während Luca Formentini für den ökologischen Weinausbau verantwortlich ist, führt sein Bruder Fabio Formentini das Gutsrestaurant Cascina Capuzza, dessen hervorragende, italienische Küche seine Gäste u. a. mit handgefertigter frischer Pasta verwöhnt.
Nebenher begeistert das Restaurant seine Besucher noch mit einem optischen Schmankerl: zwei Tonnengewölbe aus dem 14. bzw. 17. Jahrhundert zeugen von der jahrhundertealten Tradition großer italienischer Weine.
Im angeschlossenen Landhotel Borgo San Donino können es sich Gäste in den liebevoll renovierten und komfortablen Ferienappartements, die ganz wunderbar in die historischen Gemäuer integriert wurden, gut gehen lassen.